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An einem Frühlingstag Anfang Dezember fuhren wir durch die Ausläufer des Valle d’Itria nach Cisternino zum Pranzo Natalizio des SVIPU.
samichlaus
Wir, das sind ein Ostunese, drei Freunde aus Ascoli Piceno und eine Münchnerin – herzlich wenig Schweizerisches also. (Aber, so meinte Claudia Muccarelli, als sie mich zum Circolo Svizzero Pugliese einlud, dank meiner bayerischen Herkunft gehöre ich ja auch zum Kulturkreis der Alpenregion, und mit einer gemeinsamen Grenze von immerhin 19 km am Bodensee seien die Schweiz und Bayern doch Anrainerstaaten. Außerdem mit meinem apulischen Mann bedienen wir, wenn schon nicht das SVI, so doch wenigstens das …Pu).

An diesem strahlenden Dezembertag war uns nicht nur der Wettergott wohlgesonnen, auch die himmlischen Instanzen für kulinarische Genüsse und fröhliche Festivitäten meinten es gut mit uns. Unser Ziel waren die Räume des Cavi, wo die Samichlaus-Feier stattfinden sollte.

Schon die Ausstattung des Gastzimmers, hell und freundlich, adrett, aber ohne Schnörkel, spiegelte den Stil wieder, der auch die dargebotenen Köstlichkeiten prägte: Zutaten von hervorragender Qualität, die es nicht nötig haben, durch Zugabe von Schnickschnack mehr scheinen zu wollen als sie sind.

Von den reichhaltigen Antipasti über die Orecchiette, die verschiedenen Fleischspezialitäten bis zu den exquisiten Paste war alles geboten, was das Herz in Apulien begehren kann. Und dazu gab es Weine aus der Cantina von Cisternino, die dem Önologen zur Ehre gereichen und dementsprechend reichlich flossen. Koch und Kellermeister seien also gepriesen!

Was aber die Stunden dieses vorweihnachtlichen Beisammenseins zu etwas Besonderem machte, war die warme Atmosphäre, die dank der Anwesenden entstand.

Wie die Dekoration, dominiert vom leuchtenden Rot, das sowohl die Schweiz als auch die Weihnachtszeit symbolisiert, dem Raum eine fröhlich-festliche Note verlieh, so war die Herzlichkeit der alteingesessenen Mitglieder des Schweizer Vereins der Katalysator, der dafür sorgte, dass jedermann sich wohl fühlen konnte, Neulinge und Gäste, wo auch immer deren Wurzeln waren.
Buntheit und Verschiedenheit bereichern das Leben.

Voraussetzung, um aus einer Melange eine glückliche Allianz zu schaffen, ist es, dem Anderen Toleranz und Respekt entgegenzubringen.

Leben und leben lassen und mit einem Lächeln sagen: „Du bist mit wert und willkommen!“ Dieses Lächeln haben wir beim SVIPU gefunden.

Als Dreingabe hat unser Freund aus den Marken dann auch noch den Hauptpreis der Tombola gewonnen: eine Schweizer Uhr mit Armbändern, die an den Schmuck einer alpenländischen Kuh beim Almabtrieb erinnern, und die der Hersteller so bewirbt: „Mit einem atemberaubenden Textur-und Mustermix zeigt sich die moderne Stilikone DIE GLOCKE.“

Auch hier macht also die Mischung die besondere Note aus.

Doch beileibe nicht wegen seines Losglücks hat der Gewinner am Ende des Nachmittags im Brustton der Überzeugung erklärt: „Mi prenoto già per l’anno prossimo”, nein, das tat er vor allem wegen der Gesellschaft dieser “gran bella gente”. (Vielleicht sollte man eine Gruppe der „Freunde und Förderer des SVIPU“ gründen?)

Für uns alle wünsche ich, dass uns auch dieses Jahr 2016, das gerade begonnen hat, viel Gelegenheit zum Lächeln beschert, und natürlich, dass wir alle im nächsten Dezember wieder gemeinsam den Besuch vom Nikolaus mitsamt einem Festmahl zu seinen Ehren genießen können.

Cornelia Wedler